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Andre

Nach der schier endlosen Corona-Zwangspause entschieden sich die Männer der Rugbyspielgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (RSG MV) im letzten Jahr einen Neustart in der Verbandsliga Nord vorzunehmen. Nun, nach einer bislang sehr dominanten Saison ohne Niederlage, hatte die RSG die Möglichkeit, bereits einen Spieltag vor Ende der laufenden Saison den Meistertitel nach Mecklenburg-Vorpommern zu holen. Das Team bestehend aus Spielern aus Wismar, Rostock, Greifswald und Neubrandenburg reiste daher hoch motiviert und mit vollem Kader nach Göttingen, um sich den Pokal zu sichern.

 

Trainer Carsten Pust-Achilles hatte sein Team vor Spielbeginn noch einmal eingeschworen und an die Rugby-Tugenden wie Kampfgeist, Disziplin und Respekt vor dem Gegner appelliert. Gleichwohl forderte er nichts anderes als den nächsten Sieg der Saison: „Wir sind hier heute nicht als Punktelieferant den weiten Weg nach Göttingen gereist. Wir wissen um die Stärken der Gastgeber. Besonders ihre schnelle Hintermannschaft kann uns gefährlich werden. Aber über Matchhärte und konsequente Verteidigung wollen wir die Göttinger stoppen und selbst zu Punkten kommen.“

 

Offensichtlich hatten die Männer aus MV ihrem Coach Gehör geschenkt, denn sie begannen wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Mit ordentlich Dampf ging die RSG von Minute eins das gesamte Spiel an. In der Verteidigung wurde kompromisslos getackelt und in den Kontaktsituationen mehrfach der gegnerische Ball erobert werden, mit dem dann eigene Angriffe gestartet werden konnten. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die Gäste aus MV mit einem stark herausgespieltem Versuch durch Dima Holovko mit 5:0 in Führung gingen.

 

Mitunter hatte sich im Laufe der Saison ein gewisser Schlendrian nach einer Führung eingeschlichen, aber nicht an diesem Tag. Es wurde weiter um jeden Zentimeter des Göttinger Grüns gefightet und so konnte die Führung durch den Greifswalder Harry Whateley (Erhöhung Sydney Dirsuwei) auf 12:0 ausgebaut werden. Doch auch die Gäste zeigten ansehnliches Rugby und forderten den Männern aus MV alles ab. So verkürzten die Gastgeber zwischenzeitlich mit einer starken Mannschaftsleistung über mehrere Phasen auf 12:5.

 

Doch die Schlusspunkte in der ersten Halbzeit konnte erneut die RSG setzen. Nach knallharter Verteidigung und klugem Passspiel erhöhte der Meisterschaftsaspirant erneut durch Holovko auf 17:5 und stellte den alten Abstand wieder her. Neben dem schnellen Spiel zeichnete sich das Team aus MV an diesem Nachmittag auch durch seine Dominanz bei den Standardsituationen aus. Die Gedränge waren hart umkämpft, aber meist gewonnen und die Gassen konnten souverän geholt werden. Aus einer angesetzten Gasse entwickelte sich ein sogenanntes Paket, dass die kräftigen Gästestürmer mustergültig anschoben, sodass erneut Whateley relativ unbedrängt auf 22:5 erhöhen konnte.

 

In der Halbzeitpause forderte Coach Pust-Achilles die Konzentration weiter hochzuhalten und das Spiel nicht aus der Hand zu geben. Seine Mannschaft blieb derart motiviert auch nach Wiederanpfiff weiterhin wachsam und ließ über weite Phasen des Spiels Ball und Gegner laufen. Punkte fielen im zweiten Spielabschnitt nur noch durch einen schön herausgespielten Versuch der Göttinger sowie einer individuellen Leistung von Matti Ahlvers. Das dynamische Kraftpaket eroberte den Ball und setze zu einem unnachahmlichen Sprint über 60 Meter an, den ihm in der 60. Spielminute keiner mehr zugetraut hätte – er sich selbst wahrscheinlich auch nicht. So blieb es letztlich beim verdienten 27:10 Auswärtssieg der RSG MV über die Niedersachsen.

Nach Spielende wurde der Meistertitel der Verbandsliga Nord ausgiebig gefeiert sowie die Mann-des-Spiels-Vorstellung von Dima Holovko besonders hervorgehoben, der durch seine Schnelligkeit, Agilität und pure Willenskraft von den Hausherren nie komplett gestoppt werden konnte. Am 3. Juni 2023 findet dann in Rostock das letzte Heimspiel der RSG in dieser Saison statt, bei dem die Rostocker zudem ihren neuen Rugbyplatz in Rostock Lütten-Klein gegen das Team des VfL Jesteburg (bei Hamburg) mit buntem Rahmenprogramm und leckerer Verpflegung durch das Team des Pub Mambo offiziell einweihen werden.

In den kommenden Wochen wird sich zudem entscheiden, gegen welches Team die RSG im Relegationsspiel um den Aufstieg in die Regionalliga Nord antreten muss. In jedem Fall sieht Trainer Carsten Pust-Achilles sein Team gut gerüstet: „In der Relegation geht es höchstwahrscheinlich gegen ein Team aus Deutschlands Rugbyhochburg Hannover. Aber uns ist es letztlich egal, gegen welchen Gegner wir am 24. Juni 2023 in Rostock antreten werden. Die Männer der RSG sind hoch motiviert, werden sich ihren Aufgaben stellen und mit breiter Brust beste Werbung für den Rugbysport in MV machen.“

 

Für die RSG spielten: Ahlvers, Lange, Price, Bellin, Dwars, Thielemann, Demblon, Whateley, David, Beiker, Peters, Zirkel, Holovko, Knauf, Dirsuwei ©, Havran, Thöl, Cisneros, Kleemann, Conradi, Steiger.