Am Sonnabend trafen sich in Neuenkirchen bei Greifswald die vier Rugbymannschaften aus Mecklenburg und Vorpommern, die sonst in der Verbandsliga Nord als RSG MV (Rugbyspielgemeinschaft MV) zusammen eine Mannschaft stellen. Die Männer von Fortuna Neuenkirchen hatten zum zweiten Spieltag des MV-Cups geladen, der in der olympischen 7er-Variante gespielt wurde, und die Teams als auch Zuschauende kamen trotz Wind und Kälte.

Die Rostocker Rugbymänner hatten sich für den zweiten Spieltag viel vorgenommen und wollten ihre Dominanz vom ersten Spieltag, der in der heimischen Rugbyarena „Ostseeallee“ ausgetragen worden war, weiter untermauern. Trainer Martin Gordon Hille forderte von seinem Team nicht weniger als absolute Konzentration auf die eigenen Fähigkeiten sowie die Rugby-Basics, um den Spitzenplatz in der MV-Liga auszubauen. Doch bis die Rostocker ihr Können zeigen konnte, sollte es etwas länger dauern.

Im ersten Spiel zwischen Neuenkirchen und den Freibeutern aus Wismar ereignete sich in der Mitte der zweiten Halbzeit eine unglückliche Kollision zweier Spieler, sodass vorsichtshalber ein Krankenwagen gerufen wurde. Durch die Behandlungspause verzögerte sich der weitere Turnierverlauf, sodass alle Spieler bemüht waren, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht auszukühlen und das Verletzungsrisiko zu senken. Nach Rücksprache mit der Turnierleitung entschied der souverän leitende Schiedsrichter, Carsten Pust-Achilles, das Spiel beim Stand von 22:0 für Wismar abzubrechen und nicht erneut anzupfeifen.

Im Anschluss an die Verletzungspause trat Rugby Rostock mit dem Anpfiff gegen Turbine Neubrandenburg über die volle Spielzeit auf das Gaspedal. Es wurde sehenswert kombiniert und das Spieltempo konsequent hochgehalten. Dem hatte die Turbine an diesem Nachmittag wenig entgegenzusetzen und so gewannen die Rostocker am Ende verdient mit 48:0. Einziger Wermutstropfen des Spiels war die Muskelverletzung von Spielmacher Johannes Beiker, dessen Spielwitz und Schnelligkeit im Turnierverlauf schmerzlich vermisst wurden.

Nach einer kurzen Pause zum Durchatmen ging es dann gleich weiter gegen die gastgebenden Fortunen aus Neuenkirchen. Hier spielten die Rostocker weiter ohne Fehl und Tadel und konnten das Ergebnis sogar noch um einen Punkt auf 49:0 steigern. Anschließend fertigte Wismar die Neubrandenburger nahezu ebenso deutlich mit 47:0 ab. Im vorletzten Spiel trafen die Rostocker dann auf die Freibeuter aus Wismar, die sich im Vergleich zum ersten Spieltag des MV-Cups besonders läuferisch enorm verbessert zeigten.

Hier taten sich die Männer von der Warnow deutlich schwerer und mussten die ersten Gegenversuche an diesem Turniertag hinnehmen. Einige eindringliche Worte von Coach Hille zeigten nach der Halbzeitpause ihre Wirkung und die Rostocker boten, angeführt durch die eingewechselten Routiniers Goeda und Rohde, wieder ihr gesamtes Können auf. Der Ball lief schneller durch die Rostocker Reihen und die Kontaktsituationen wurden dominant gewonnen. Nach Abpfiff stand ein auch in der Höhe nicht unverdientes Endergebnis von 32:10 an der Anzeigetafel des Stadions „Am Bodden“.

Das letzte Spiel des Tages war dann das mit Spannung erwartete Vorpommern Derby zwischen Neuenkirchen und Neubrandenburg. In einer schnellen und für die Zuschauenden ansehnlichen Partie schenkten sich beide Teams nichts und kämpften um jeden Zentimeter des vorpommerschen Grüns. Erst in der letzten Aktion des Spiels konnten die Neubrandenburger ihren Kapitän Armin Sachse freispielen, der dann nur noch ins Malfeld zum viel umjubelten 21:15 Sieg der Turbinen aus Neubrandenburg einlaufen musste.

Nach Turnierende fand der Rostocker Trainer Martin Gordon Hille nur lobende Worte für die Leistung seiner Mannschaft sowie für das gesamte Turnier: „Wir haben heute sehr gut umgesetzt, was wir im Training geübt haben – schnelles Spiel, bei hohem Spieltempo. Da haben sich die Jungs jetzt das ein oder andere Getränk wirklich verdient. Aber nicht nur wir haben heute gut gespielt. Insgesamt war das Niveau der Spiele, verglichen mit dem ersten Spieltag, deutlich verbessert. Neuenkirchen war ein toller Gastgeber und trotz der Temperaturen war es ein guter Tag für Rugby in MV. Besonderer Dank gilt unseren treuen Supportern, die auch bei Schnee und Eis den Weg nach Vorpommern nicht scheuen und uns so super unterstützt haben. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Runde, dann in Wismar.“

Für Rostock spielten: Paulsen, Heindl ©, Bettenhausen, Cisneros, Beiker, Zirkel, Holovko, Peters, Rohde, Goeda.

Tabelle MV-Cup nach dem 2. Spieltag

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